Die Japaner wussten, dass ihr Land am pazifischen Feuerring (auch Pazifischer Feuergürtel oder ring of fire genannt) liegt. An dieser Subduktionszone sind sowohl Seebeben als auch Erdbeben und damit ebenfalls Tsunamis vorprogrammiert. Um gewarnt zu sein, wurden viele Messstationen eingerichtet. Japan war damit ähnlich stark verkabelt wie ein Patient auf der Intensivstation. Selbst kleinste Regungen konnten registriert werden und sollten Aufschluss über mögliche Gefahren geben.
Japan liegt auf dem Pazifischen Feuerring. An diesen Subduktionszonen gibt es viel seismische Aktivität. Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche drohen.
Insgesamt sind 1200 GPS-Stationen über das Land verteilt. Sie empfangen die Signale der Satelliten. Deren Position und die Position der Sonden gibt Aufschluss über minimale Landbewegungen. Diese können Hinweise für Rutschungen oder drohende Vulkanausbrüche sein. Jetzt allerdings bleibt den Sensoren nur eines übrig: Die Dokumentation des Ausmaßes des Erdbebens. Nach dem Beben sind alle GPS-Stationen nach Osten gerutscht.
Erste Meldungen sprachen von 2,4 Metern. Neuere Messungen attestieren, dass Japan mit einem Schlag knapp viereinhalb Meter in Richtung USA verrückt wurde. Manche Quelle spricht hier sogar von 5 Metern.
Ganz gleichmäßig bewegte sich Japan allerdings nicht. Vielmehr wurde es quasi gedehnt. Der Südwesten Japans bewegte sich lediglich nur wenige Millimeter ostwärts. Die Verschiebungen im Nordosten des Landes fielen jedoch sehr viel deutlicher aus. Noch viel extremer müssen die Bewegungen am Meeresgrund gewesen sein. Dort allerdings stehen keine GPS-Geräte, die diese Naturgewalten hätten messen können.
Doch der Boden unter Japan bewegte sich noch in eine andere Richtung. Im Nordosten ging Japan buchstäblich in die Knie. Es sank um bis zu 75 Zentimeter ab. Damit konnten die Monsterwellen noch weiter landeinwärts branden. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Erdkruste nach dem Beben einen Dreisprung vollzog. Zunächst sprang sie nach oben. Die tödlichen Tsunamis konnten Fahrt aufnehmen. Dann rutschte sie nach Osten und sank dabei auch noch ab.
- Übergeordneter Artikel: Das Erdbeben in Japan: globale Folgen aus wissenschaftlicher Perspektive
- Vorhergehender Artikel: Der Tsunami verschonte andere Länder, aber die japanischen Buchten wurden zur Todesfalle
- Nachfolgender Artikel: Das Beben verschob die Erdachse und verkürzt so die Tage
Quellen:
- Spiegel.de (18.03.2011): Verschobenes Land: Japan ruckt Richtung USA - und dehnt sich aus
- br-online.de (03/2011): Seismische Wellen nach Erdbeben : Ursprung unfassbarer Energien
- tt.com (11.03.2011): Katastrophe in Japan : Pazifischer „Ring aus Feuer“ bringt Erdbeben und Vulkanausbrüche
- Wikipedia.org (13.03.2011): Pazifischer Feuerring