Zusammenfassung: Ist der Konnektivismus nun eine Lerntheorie oder nicht? Tja, darüber streiten sich die Gelehrten und einige Argumente klingen insofern schlüssig, als dass man sich auf folgenden Kompromis einigen könnte: Der Konnektivismus ist keine eigentständige Lerntheorie aber eine Erweiterung der bisherigen und eine eigene Lernphilosophie.
Kritiker des Konnektivismus, allen voran Plon Verhagen1, führen an, dass die Theorie gar keine Lerntheorie im engeren Sinne ist, sondern hierbei eher eine pädagogische Sichtweise eingegangen wird. Schließlich gibt der Konnektivismus keine Antwort auf die Frage, wie gelernt wird sondern er beantwortet lediglich, was gelernt wird. Damit seien aber noch nicht die von Siemens ins Feld geführten Missstände der klassischen Lerntheorien behoben. Die dem Konnektivismus zugrunde liegenden Ideen sind im Grunde genommen nicht wirklich neu und vielfach bereits im Konstruktivismus angelegt. Von daher macht es eher Sinn, den Konnektivismus lediglich als Erweiterung der bisherigen Lerntheorien vielleicht auch als eigenständige Lernphilosophie anzusehen.
Um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der vier Ansätze zu verdeutlichen, kommt hier nochmals als Fazit ein Überblick2:
Gegenüberstellung Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus und Konnektivismus
- Vorhergehender Artikel: Prinzipien des Konnektivismus
- Übergeordneter Artikel: Konnektivismus - Lerntheorie 2.0?
Quellen:
- [1] Vgl. Verhagen, P. (11.11.2006): Connectivism: a new learning theory?
- [2]: zusammengestellt nach: Learning Ecosystems (08.10.2010): Cisco’s vision for learning – by Marcus Lim (hier Abbildung "Evolution of Teaching & Learning : Learning Theories vs. Technology Use"); weiterbildungsportal.ch (20.11.2008): Lerntheorien +1? (hier Abbildung: "Kompetenzentwicklung mit New Blended Learning"); clyde street (22.07.2010): Sport n.0: Connecting Social Networks (hier Abbildung: "A comparison of learning theories")